Mehr als ein Lebensmittel: Das Thüringer Bratwurstmuseum eröffnet am 16. August

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Mehr als ein Lebensmittel: Das Thüringer Bratwurstmuseum eröffnet am 16. August

08. August 2023

Eine Bratwurst vom Grill geht immer. Vor allem im Sommer. Vor allem in Thüringen. „Für die meisten Thüringer ist die Bratwurst nicht nur ein Lebensmittel, sondern ein identitätsstiftendes Kulturgut, ein Lebensstil, eine Herzenssache“, sagt Thomas Mäuer, Geschäftsführer des Bratwurstmuseums, das am 16. August 2023 an seinem neuen Standort in Mühlhausen eröffnet wird.

15 Jahre lang war das Bratwurstmuseum in Holzhausen im Amt Wachsenburg beheimatet. Mit gut 70.000 Besuchern pro Saison ist es dann aber an seine Grenzen gestoßen. „Es waren zu viele Besucher für den kleinen Ort“, erklärt Thomas Mäuer. Die neue Heimat in Mühlhausen war recht schnell gefunden, der Umzug durch Diskussionen um die historische Bedeutung des Standorts und die Corona-Pandemie jedoch fast zwei Jahre unterbrochen. „Die Materialengpässe und die gesunkene Verfügbarkeit von Handwerkern bekommen auch wir zu spüren.“

Ausstellung ist Museumsherzstück

Seit 2022 wird jedoch fleißig gewerkelt, schließlich gehören künftig 3,7 Hektar der Bratwurst. Das Herzstück ist das Museum, in dem eine volkskundliche Ausstellung auf 400 Quadratmetern untergebracht ist. Hier sind nicht nur alte Maschinen und viele Rezepte zu sehen, sondern auch ganz neue Themenbereiche wie die Verbindung der Wurst zur Politik und Religion oder interessante Fakten rund um das Fleischerhandwerk.

„Der Besuch soll Spaß machen. Wir sind nicht belehrend unterwegs, sondern mit einem Augenzwinkern. Mit einem Bratwursttelefon kann man mit verschiedenen Würsten telefonieren“, macht Mäurer Lust auf einen Besuch. Anders als in Holzhausen wird das Museum nicht nur ein halbes Jahr, sondern ganzjährig geöffnet sein.

Komplett fertiggestellt wird die Anlage im Sommer noch nicht sein. Im zweiten Bauabschnitt, der ab Herbst erfolgen soll, wird beispielsweise an der Gastronomie gearbeitet. Gestemmt werden die Kosten des Aufbaus und des Erhalts des Museums durch private Investitionen und die Unterstützung von Sponsoren wie dem Verein „Freunde der Thüringer Bratwurst e. V.“ als Trägerverein.



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Pflege des Fleischerhandwerks

Damit das Bratwurstmuseum nicht nur an die Historie erinnert, sondern die Geschichte fortschreibt, hat die GmbH die Fleischerei Barthel aus Mühlhausen, ein traditionsreicher Betrieb mit Wurzeln bis in das 18. Jahrhundert, übernommen. „Mit Fleischermeisterin Jana Wollenhaupt konnten wir die Nachfolge regeln. Sie ist ideenreich und tatendurstig und ein echter Glücksfall für uns“, sagt Thomas Mäurer. Selbst ein Geselle konnte auf dem nahezu leergefegten Fachkräftemarkt gefunden werden. Gemeinsam liefern sie einen Großteil der Bratwurste, die auf dem Museumsgelände verkauft werden.

Thomas Mäuer isst Bratwürste qua Amt. „Ich esse sie gerne und regelmäßig, achte aber auch auf eine gute handwerkliche Qualität.“ Damit diese Handwerkskunst bewahrt wird, ist das Bratwurstmuseum seit Neuestem auch Teil des Vereins zur Förderung des Handwerks Thüringen e. V. „In ihm verbinden sich viele interessante Handwerker. Wir können von der Zusammenarbeit gegenseitig profitieren“, begründet Mäurer.